Irgendetwas mit Design – so lautet bei vielen jungen Menschen der erste Gedanke, wenn die Vorstellung reift, wie eine spätere Berufswahl aussehen soll. Angesichts des Überangebots an Informationen und unzähligen Möglichkeiten fragen sich immer mehr Jugendliche: Ist das der richtige Job? Passt die Arbeit zu mir? Was muss ich tun, damit ich in diesem Job erfolgreich sein kann? Welche Noten spielen eine wichtige Rolle?

Junge Menschen beschäftigen sich viel mit diesen Fragen. Daher hat das Darmstädter Startup teech die Inspiration Days ins Leben gerufen. Die Inspiration Days sind nach Aussage von teech die größte virtuelle Bildungsmesse in Europa. Bis zu 100.000 Schülerinnen und Schüler sollen sich Ende 2021 eingewählt haben. An drei aufeinander folgenden Tagen fanden Vorträge und Interviews im Stundentakt statt – dabei mussten sich die Besucherinnen und Besucher aus bis zu vier Vorträgen gleichzeitig entscheiden – zwischen der Fernsehmoderatorin oder dem Fitness-Trainer, zwischen Kampfpilotin oder Programmierer. Prominente und Spitzenkräfte ihres Fachs standen Rede und Antwort.

Design als Berufsziel

Diplom-Designer Christoph Luchs wurde von teech gebeten, das Berufsbild des Designs vorzustellen. In einer 45-Minuten-Session haben sich über 700 Teilnehmende eingeloggt und im Chat Fragen gestellt. Neben dem eigenen Werdegang und dem heutigen Berufsbild von Designer*innen ging der Diplom-Designer auch darauf ein, welche persönlichen Eigenschaften für junge Menschen erkennen lassen, wo kreative Talente schlummern.

Design umgibt uns, aber niemand fragt nach dem „Warum“.

Design ist ein anspruchsvoller Beruf, der wenig erklärt wird. Design ist weder Teil der Schulbildung noch spielt es in der Wirtschaft oder in der Berichterstattung eine große Rolle. Doch letztlich umgibt jeden Menschen eine gestaltete Welt. Es gibt in der heutigen Welt fast keinen Fleck auf der Erde, der nicht von Menschen gestaltet oder beeinflusst wurde. Alle Produkte und Lebenswelten von Industrienationen sind Ausdruck von Konsum- und Werteverhalten.

Typische Fragen während der Session waren beispielsweise: „In welchen Fächern muss man gut sein?“, „Sind Sie glücklich?“, „Was verdient jemand im Design?“, „Haben Sie eine GmbH?“ oder „Wie studiert man Mode?“ Auf diese und weitere Fragen ging Christoph Luchs ein. Aufgrund der regen Beteiligung schien das Thema von großem Interesse zu sein. Überraschend schien es zu sein, dass studierte Design-Absolventen einen freien Beruf ausüben und somit weder Gewerbesteuer zahlen noch eine eigene GmbH gründen müssen.

Neugierig die Welt in Frage stellen

Um Design als Beruf auszuüben, braucht es mehr als zeichnerische Fähigkeiten oder den schnellsten Computer. Hier fühlte Christoph Luchs dem jungen Publikum auf den Zahn. Eitelkeiten sind keine Talente. Es ginge darum, so Luchs, dass jede und jeder über diesen Schritt hinaus geht, neugierig die Welt in Frage stellt und sich Gedanken macht, warum sie so ist und was sich daran ändern ließe. Dabei sei auch das Experiment zu suchen, um Dinge auszuprobieren, deren Ergebnis nicht von vornherein feststehen.

Wie auch bei den zahlreichen anderen Vorträgen und Interviews mit Prominenten und Spitzenkräften war die Botschaft vom Design-Profi an die jungen Menschen klar: Folgt Euren Ideen und Talenten. Lasst Euch nicht ablenken von negativen Bemerkungen. Vertraut Eurer Intuition. Kniet Euch rein, dann wird es auch etwas mit den beruflichen Schritten in die Designwelt!